Alle Statistiken vor dem Spiel sprachen für Borussia Dortmund und doch war es eins der komischsten Spiele der Saison. Nuri Sahin durfte von Beginn an ran, da Kehl immer noch an einer gebrochenen Rippe laborierte und Sven Bender ebenfalls ausfiel. Des weiteren stand Santana für den langzeitverletzten Hummels auf dem Platz. Die Freiburger mussten unter der Woche den Verlust von Cedric Makiadi verkraften, der Strippenzieher im Freiburger Spiel.
15:30 Uhr schönes Wetter, ausverkaufter Tempel, zwei
Mannschaften, welche auf ein gutes Spiel hoffen ließen, Schiri Weiner pfiff an.
Die Mannen vom extrovertierten Freiburg-Trainer Streich legten auch direkt los
wie die Feuerwehr, sodass manch einer auf der Tribüne dachte „Boah, haben die
Hummeln inne Fott oder wat?“. Gleich zu Beginn erarbeiteten sich die
Schwarzwälder auch direkt zwei sehr gute Chancen. Hätte es zu diesem Zeitpunkt
0:1 gestanden, hätte sich kein Dortmunder beklagen dürfen. Aggressives Pressing
spielten die Freiburger gepaart mit einer wunderbaren Raumaufteilung und ließen
so die Borussen nicht ins Spiel kommen. So kam es wie es kommen musste: In der
28. Minute traf Schmid ins Tor vor der Südtribüne. Vorangegangen war eine
katastrophale defensive Ordnung wie so oft in dieser Saison. Dieser Treffer
rüttelte die Schwarz-Gelben wach. Von nun an war man aggressiver,
leidenschaftlicher und galliger. Es entwickelte sich mal wieder eine
Vollgasveranstaltung, wie Trainer Klopp es zu sagen pflegt. Allerdings ging aus
dem Spiel heraus nicht viel, so bedurfte es eines Freistoßes, welcher
folgerichtig nach taktischem Foul an Götze gegeben wurde, um zu jubeln. Aber
nicht Reus oder Schmelzer traten den Freistoß, sondern Sahin. Scharf wie eine
Habanero aus Kuba landete der Ball von Lewandowskis Kopf im Freiburger Tor.
Urplötzlich war das Spiel wieder offen. Jetzt begannen die 5 Minuten vor der
Halbzeit, die so schnell wohl niemand mehr vergisst. Freiburg im Schockzustand
und Dortmund spielte so aufgedreht wie
man sonst nur nach einer guten Pille Extasy ist. Über die linke Seite kam
diesmal Kuba mit einem schönen Dribbling, passte nach innen, Sahin kam mit
Tempo und drosch den Ball ins lange Eck. Er war endgültig zurück. Das gesamte
restliche Spiel hat man sich in alte Zeiten versetzt gefühlt. Er orchestrierte
das Spiel wie damals, feine Pässe mit einer Prise Effet und Ballgewinne mit
einem Schuss Aggressivität. Ja, der Meisterkoch ist wieder da! Folglich schoss
Robert Lewandowski noch ein Tor vor der Halbzeit. Lewandowski brach an diesem
Tag den Uralt-Rekord von Timo Konietzka und traf in 8 Spielen in Folge und
führt die Torjägerliste mit 19 Toren an. Halbzeit. Puh, erstmal durchschnaufen,
das Gesehene verdaut, das nächste Bierchen offen und weiter konnte sie gehen,
die Show des Nuri Sahin.
Und wer gedacht hätte die Freiburger würden sich wieder
fangen, dem muss ich sagen: Nö. Dortmund wollte unbedingt schnell den Sack zu
machen. Allerdings vergaben sie viele Chancen. Erst in der 72. Minute sollte es
gelingen das vierte Tor zu schießen. Nuri Sahin nach verunglücktem Reus-Schuss.
Folglich wurde der ein oder andere Spieler geschont und ich sah einen Jungen,
von dem wir noch viel hören werden. Leo Bittencourt erinnerte schon ein wenig
an Rosicky. Kleiner, quirrliger, schmächtiger Spieler mit einer klassen
Technik. Folgerichtig traf er auch direkt in seinem zweiten Bundesligaeinsatz
nach klasse Solo-Dribbling von Lewandowski. Folglich passierte nicht mehr viel.
Nur die Chance von Lewandowski nach herausragendem Pass von Bittencourt ist
noch erwähnenswert.
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